Baron Erich Moritz Freiherr von Biedermann, Herr über Schloss und Rittergut Thürmsdorf, und seine Gattin Helene Freifrau von Biedermann hegten zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Wunsch nach einer einzigartigen Familiengrabstätte. Als zukünftigen Standort hatten sie ein besonders schönes Fleckchen östlich der Rittergutsflur direkt am Elbhang gewählt.
Nach Plänen des Dresdner Architekten Max Hans Kühne wurde 1920/1921 das sandsteinerne Mausoleum in der Form eines Pantheons mit einem Durchmesser von 8 m und einer Höhe von 12 m erbaut. Das Mausoleum entspricht mit seinem kuppelförmigen Dachaufbau in seiner Bauweise und Gestaltung den Entwürfen von Max Bertram, der zwischen 1910 und 1912 als Gestalter des Schlossparks Thürmsdorf tätig gewesen war.
In der Gruft des Biedermann-Mausoleums wurden noch im Jahr der Fertigstellung Helene Freifrau von Biedermann und die Mutter des Freiherrn beigesetzt. Zehn Jahre später, 1931, wurden der Freiherr von Biedermann selbst sowie seine noch junge Tochter Dominika ebenfalls in der Gruft bestattet.
Das Mausoleum war in den folgenden Jahrzehnten mehrfach Einbrüchen und respektlosen Plünderungen der Gruft ausgesetzt. Daraufhin wurden die Gebeine der vier im Mausoleum beigesetzen Angehörigen der Familie von Biedermann bereits in den 1970er Jahren auf den Friedhof Königstein umgebettet. Das Grab war noch bis in die 1990er Jahre vorhanden.
Doch nicht nur der Vandalismus hatte dem kreisrunden Sandsteinbau zu schaffen gemacht. Leerstand und Sturmschäden trugen ihr Übriges zum Verfall bei. Über die Jahrzehnte kam es zu schweren Bauschäden. 1994 und 1995 erfolgten dringend notwendige bauliche Sicherungsarbeiten. Zwanzig Jahre später folgte die aufwendige Sanierung des Mausoleums, verbunden mit einer Umnutzung.